Tag 15 - Ohne Fotos keine Competion

Wir kosten noch die Regenwalddusche und das W-lan im Hotel aus. Um 12: 30 Uhr sind wir an der Grenze. Das Wetter bleibt komplett verregnet. Der Hauptgrund, warum es heute weniger Bilder gibt. 15 Minuten später haben wir den russischen Grenzposten passiert. Euphorie. Freude. Glücksgefühle. So schnell hatten wir das nicht erwartet. Fühlen uns fast überrumpelt. Dann sichten wir die Autoschlange vor dem polnischen Grenzposten. Die Warterei beginnt von neuem. Wir werden gefragt, ob wir Zigaretten und Alkohol dabei haben. Unisono verneinen wir sofort beides. Auf dem Weg zum Auto schauen wir uns an: Kein Alkohol? Wir haben doch mindestens 10 Liter Alkohol im Kofferraum. Immerhin haben wir vor der russischen Grenze der heißen Ware von den Hops of Deliverance noch Asyl gewährt. Egal. Tür zu und Gas! Nach insgesamt 3 Stunden sind wir endlich in Polen. Endlich wieder normale Straßen, so wie wir sie kennen. Straßenschilder geben die Richtung an. Nach Karte fahren wird so viel einfacher. Die Polen können es mit ihrem Fahrstil locker mit den Russen aufnehmen. Auch hier gelten die Geschwindigkeitsbegrenzungen wohl als gut gemeinte Empfehlung. Wir überlegen, ob wir die Schilder möglicherweise falsch verstehen. 90 heißt nicht bis 90 km/h, sondern mindestens 90 km/h.

Wir stärken uns beim Schachtelwirt. Auf dem Weg nach Stettin machen wir an der Marienburg halt. Zeit für eine Besichtigung haben wir nicht. Wir wollen morgen um 16 Uhr am Ziel in Hamburg einfahren. Ein paar Challenges stehen ebenfalls noch auf unserer to-do-Liste. Auf jeden Fall wollen wir noch tauschen. Mittlerweile sind wir stolze Besitzer eines Magneten aus dem Hotel in Kaliningrad. Wie das passieren konnte, ist uns auch nicht ganz klar. Aus tausche einen Gegenstand in einen höherwertigen Gegenstand, haben wir "Tausche was cooles in totalen Schrott" gemacht. Weder in Estland noch in Lettland konnten wir tauschen. Verzweifelt haben wir in Litauen vor der Grenze an einer Tankstelle wahllos Leute angesprochen. Eine nette Familie war sofort begeistert von der Rallye - It´s for charity - weißte Bescheid. Sie haben jedoch nur ihren Hund in ihrem Porsche Cayenne dabei. Wir lehnen ab. Sie wollen uns Bargeld geben. Das lehnen wir ebenfalls ab. Keine kluge Entscheidung wie sich noch zeigen sollte. Die Frau bietet uns schließlich an, in der Tankstelle von dem Geld etwas zu kaufen, dass können wir dann tauschen. Einverstanden. Sie kommt mit diversen Süßigkeiten zurück - Tja. Wir haben angenommen. Nach so viel Mühe und Einsatz wollten wir aus Höflichkeit nicht ablehnen. Goodbye Barry White. Ihr seht die Wunden sind noch offen. Als wir 5 Stunden and der Grenze warten, verputzen wir einen Teil des litauischen Gebäcks. Den Rest tauschen wir in Kaliningrad gegen einen Magneten. Klarer Fail! Aus Rücksicht auf unserer Gefühle bitten wir darum, uns nicht auf Barry White anzusprechen. Wir verabeiten noch.

Zurück in Polen: Den Magneten wollen wir gegen was möglichst sensationelles tauschen. Unter keinen Umständen wollen wir ins Ziel mit einem Werbemagneten aus Kaliningrad einfahren. Wir steuern bei einem Supermarkt auf eine Gruppe junger Männer zu. Wir erklären unser Anliegen und fragen, ob sie was super cooles zum Tauschen haben. Immerhin ist es ja for charity! Sie haben nichts. Aber sie sind gerade dabei für eine Party einzukaufen und laden uns ein. Party in Polen? Keine Frage, wir sind dabei. Wir haben sogar ein Gastgeschenk -  unser letztes Ratsherrnbier. Wir werden freundlich aufgenommen, einige sind schon angeheitert. Unser Gastgeschenk wird gerne angenommen. Deutsches Bier. Natürlich. Als einer von dem Porter-Bier einen kräftigen Schluck nimmt, kommt ihm neben dem verzogenem Gesichtsausdruck nur ein "awful" über die Lippen. Ja ja...das Porter-Bier. Es hat sich unter vielen Rallye-Teilnehmern als Running Gag entwickelt. Es ist ein Pils mit Espresso Geschmack. Ein Nischenprodukt.

 

Unser Auto wird bestaunt, Geschichten werden ausgetauscht. Zufälliger Weise wollte die Gruppe selbst eine polnische Charity Rallye fahren. Leider hat es das Fahrzeug nicht bis zum Start geschaftt. Wir erhalten noch eine Bargeld-Spende von 20 US-Dollar. Im Austausch für unseren Magneten bekommen wir einen Wein mit Pflaumen Geschmack. Man ist ehrlich zu uns: der Wein kostet umgerechnet 17 Cent. Die Geste zählt. Oder es war die Revanche für das Porter-Bier? Weiteres Bier findet seinen Weg in unseren Kofferraum. Man schenkt uns einen Schlüsselanhänger, eine kleine selbstgemachte Schnitzerei. Unglaublich, diese Gastfreundschaft. Zuletzt können wir noch eine weitere Challenge erledigen: Mache ein Foto mit möglichst vielen Leuten oder einem Dorf, die "Thumbs Up" zeigen. Alle kommen für das Foto zusammen. Gerne würden wir länger bleiben, aber wie so oft auf der Rallye, macht uns die Zeit einen Strich durch die Rechnung. Danke für diesen kurzen Beweis eurer Offenheit und Gastfreundschaft.

 

Kilometer machen, einen Schlafplatz finden. Wir wollen vor Stettin an einem See übernachten. Plötzlich durchfährt uns ein Schreck. Wir haben etwas vergessen. Wir sollen bis zur Zieleinfahrt die Bilder unserer Challenges ausdrucken. Heute ist Samstag. Es ist 21:00 Uhr. Morgen ist...Sonntag. Wie konnten wir das vergessen. Unruhe macht sich breit. Google ist dein Freund und hilft die Nerven zu beruhigen. In Hamburg gibt es einen Drogeriemarkt, der jeden Tag geöffnet hat. Ein kurzer Anruf gibt Sicherheit. Puh. Glück gehabt. Dann doch mal bald ein Nachtlager finden.

 

Die Suche gestaltet sich ähnlich wie in Schweden als sehr schwierig. Alles zugebaut. Oder abgesperrt. Ein dunkles Waldstück erweist sich für eine Teamhälfte als zu gruselig. Unsere Notlösung: einer Trucker-Rastplatz an einer Tankstelle. Nicht sehr schön, aber zweckmäßig. Unser Elch reiht sich zwischen die Trucks ein und wir legen uns für eine kurze Nacht schlafen.

 

Tagesaufgabe

Drucke die Beweisfotos für die Challenges und klebe sie in das Roadbook

 

Lied des Tages

Autobahn - LaBrassBanda

 

Moment des Tages

Der Moment wenn du realisierst: du musst Bilder Drucken, aber morgen ist Sonntag.

 

Gesprächsthema des Tages

Polnische Gastfreundschaft

 

Status Elchi

Same as before + die Fahrertür lässt sich nicht mehr gewaltfrei öffnen. Scheinbar verzogen. In Rußland gab es an Rastplätzen Rampen, mit denen man sein Auto begutachten konnte. Hier leider nicht mehr. Am Wochende haben die Werkstätten zu.

 

Gefahrene Kilometer (heute/gesamt)

300 und ein paar zerquetschte. (wird nachgereicht)

 

Tankstopps (heute/gesamt)

 1 / 24

 

Verwahrlosungsgrad

Live like a Trucker. Smell like a Trucker.

 

LIVE TRACKING

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0