Tag 9: Meanwhile in Russia

Tag 9 - Meanwhile in Russia

Wecker: 5:30 Uhr. Auf nach Mütterchen Rußland. Bevor es über die russische Grenze geht, steht eine Passkontrolle an der finnischen Grenze an. Ganz easy. Wir können mit den Zöllnern sogar unseren finnischen Tausch auf den letzten Drücker abschließen. Rucksack gegen ein Witzbuch. Oder ein Zollbuch. Oder was auch immer "Pällistä Tuivaa" bedeuten mag. Von anderen Teams haben wir mitbekommen, dass Sie an einem anderen Grenzübergang bis auf die Türverkleidungen kontrolliert wurden. Ebenso durften keine verderblichen Lebensmittel eingeführt werden. Wir gingen auf Nummer sicher und holten unser Frühstück mit mehreren Teams gemeinsam an der Grenze nach, um die besagten Lebensmittel zu teilen.

 

Erster russischer Grenzposten. Wir müssen die Autos verlassen, drei verschiedene Formulare ausfüllen und unser Auto öffnen. Bis auf die bissige Pass-Kontrolleurin waren alle Grenzbeamten äußerst nett. Sie schauten nur oberflächlich über die Sachen und schickten uns weiter. Nach nicht mal einer Stunde war alles vorbei. Leichter als gedacht und nicht nachvollziehbar, warum andere Teams Probleme hatten. Bis wir den letzten Posten überquert hatten, mussten wir ca. 6 Mal unsere Pässe zeigen. Sehr gründlich diese Russen. Was die Bürokratie betrifft, können sie mit den deutschen locker mithalten.

 

Russische Straßen. "Straßen". Ein schweizer Käse wäre stolz auf die Anzahl der Löcher. Asphaltkanten gibt es ebenfalls im Überfluss. Kilometerweit, gefühlt alle 100 Meter. Entspannt fahren ist anders. Die Russen brettern dagegen über alles drüber als wäre nichts gewesen. Wir aber wollen unsere Autos schonen.Das Führngsfahrzeug gibt den nachfolgenden mittels CB-Funk ein "Ui" durch, wenn ein großes Schlagloch kommt. Aus dem anfänglichen "Ui" wird ein "Uiuiui" und ein "Uuuuuuiiiii". Der Funk wird aber bald eingestellt. Die Straßen bleiben in diesem Zustand.

 

Die Landschaft ist auch hier gleich wieder anders. Bäume. Die Straße ist eine einzige Schneiße durch einen endlos scheinenden Wald. Verschneite Berge am Horizont. Seen und wilde Flüsse. Stromtrassen. Unsere Freunde, die Spalter Schweden bekommen ein Problem mit ihrem Kühler. Die Temperatur steigt in den roten Bereich. Der Stopp wird zum Mittagessen genutzt, während die Spalter den Kühler ausbauen und Spülen.

 

Es geht weiter nach Murmansk, dem Flottenstützpunkt der Nordmeerflotte der Russen. Inklusive Atom U-Boote. Ehemals komplettes militärisches Sperrgebiet. Heute eine lebendige Stadt. Aus Beton. Eine Platte nach der anderen. Schmutzig. Industrie. Die Vorstellung einer gewachsenen Industriestadt bewahrheitet sich tatsächlich. Es gibt keine schönen Ecken, so wie wir sie kennen. Beton, Schornsteine und Kräne prägen das Stadtbild.

 

Unsere Tagesaufgabe lotst uns an den Hafen. Einen Stadtplan haben wir nicht. Das Foto mit dem ersten atomgetriebenen Eisbrecher der Welt schaffen dennoch locker. Der russische Stadtverkehr ist zumindest hier gar nicht so schlimm wie befürchtet. Fahrbahnmarkierungen gibt es nicht, jedoch zeigen die Ampeln die Zeit für Rot- und Grünphasen an. Manch einer rast zwischen den "Spuren" hindurch, andere lassen einem den Vortritt. Die Russen halten sich an Verkehrsregeln. Unsere Autos fallen auf, werden auch hier fotografiert. Wir bekommen einige "Daumen hoch". Die Spalter Schweden versuchen in einer Volvo-Werkstatt ihr Kühlerproblem zu lösen. Ein Neuteil kann nicht kurzfristig beschafft werden. Aber es gibt Tipps zur vorrübergehenden Lösung. Die Überprüfung und Hilfe ist kostenlos, ein Danke reicht aus.

 

Treffen bei einem Mc Donalds und anschließende Weiterfahrt Suche eines Camping-Spots in Richtung St. Petersburg. 1.400 Km russische Straße liegen vor uns. Industrieanlagen. Bäume. Abgebrannte Waldflächen, Strommasten, Schneebedeckte Berge. Ein ganz eigener Charme. Wir wollen an einem Küstenstück übernachten. Wir verfahren uns. Eine riesige Betonsiedlung. Ghetto-Feeling. Zwei junge Russen tauchen auf. Wir fragen sie nach dem Weg. In gebrochenem Englisch wollen sie uns erklären, wo wir übernachten können. Dann springt einer in sein Auto und zeigt uns an ihm zu folgen. Unser Tross ist skeptisch, wir aber geben ihm eine Chance. Durch ein kleines Dorf führt er uns ca. 5 Km weiter einen Küstensteifen zu einer grasbedeckten Aussichtsplattform. Wow. Ein wahnsinns Spot. Er bekommt Bier für seine Hilfe. Wir entscheiden uns gleich zu schlafen, morgen steht uns eine lange Strecke nach St. Petersburg bevor. Wolken ziehen auf.

 

Tagesaufgabe

Ein Foto mit dem ersten atomgetriebenen Eisbrecher machen

 

Lied des Tages

Die drei ??? und die flüsternden Puppen

 

Moment des Tages

Gibt es auch etwas Straße zu den Schlaglöchern?

 

Gesprächsthema des Tages

Murmansk ist ja so eine "schöne" Stadt

 

Status Elchi

Außen so schmutzig wie Murmansk

 

Gefahrene Kilometer (heute/gesamt)

580 / 5260

 

Tankstopps (heute/gesamt)

2 / 18

 

Verwahrlosungsgrad
No Dusche till St. Petersburg

 

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